Neujahrsempfang des KV erneut zu Besuch in Wettringen Februar 8, 2025Februar 16, 2025 Wie bereits in den beiden Jahren zuvor fand auch in diesem Jahr der Neujahrsempfang des Grünen Kreisverbandes bei uns in Wettringen im „Hotel zur Post“ statt. In einem vollen Saal begrüßten Silke Wellmeier und Norwich Rüße die Grünen MdB Jan Niclas Gesenhues und Anne-Monika Spallek sowie, Mitglieder des NRW-Landtages, den Landrat Dr. Sommer und weitere Mitglieder der Kreisverwaltung, Mitglieder anderer Parteien, Vereinsabordnungen und nicht zuletzt die Grünen Mitglieder des Kreises Steinfurt. Als nächstes folgten die Reden der drei Bundestagskandidat:Innen der drei Wahlkreise im Kreis Steinfurt, begonnend mit dem Staatssekretär des Bundesumweltministeriums Jan Niclas Gesenhues. Jan Niclas Gesenhues Er führte aus wie wichtig es ist, gemeinsam im Kreis Politik zu gestalten und dazu den Neujahrsempfang als Raum für Austausch mit Vereinen, Wirtschaft und Verwaltung zu nutzen.„Die Demokratie ist nichts selbstverständliches und muss jeden Tag neu erarbeitet werden.“, so Jan Niclas Gesenhues. Er zeigte sich beeindruckt von der Rede von Roman Schwarzmann im Bundestag, der über den Holocaust berichtet. Roman Schwarzmann kämpft aktuell für ein Mahnmal in seiner Heimat Odsessa in der Ukraine. Die Russen lassen es nicht zu. Jan Niclas Gesenhues zitiert Roman Schwarzmann: „1945 sollte ich ermordet werden, weil ich Jude bin, heute weil ich Ukrainer bin.“Am gleichen Tag wurde mit Mehrheit der Rechten eine Zustimmung zu einem Antrag der CDU gesucht und gefunden. Mehrheiten müssen in der demokratischen Mitte gefunden werden, nicht bei den Demokratiegegnern. „Wir müssen Antworten haben, wie Menschen nach Miete und Lebensmittel. noch Geld zum Leben haben. Auszubildende müssen mit ÖPNV zur Arbeit kommen können.“, so Jan Niclas Gesenhues weiter.Er sei für Sparsamkeit, aber nicht für ein dogmatisches Festhalten an der Schuldenbremse. Sie ist im Kern richtig, aber auch im Privaten nehme man Geld beispielsweise für den Hauskauf auf.Man müsse vielfältige Finanzierungswege finden, statt immer nur zu sagen „Nicht bezahlbar“, wie es immer vom Finanzminister zu hören gewesen sei. Naturschutz und Umweltschutz seien notwendige Voraussetzung für viele Unternehmen. Eine erfolgreiche Maßnahme dazu sei das Europäische Renaturierungsgesetz (eines der größten Gesetze im Bereich Umweltschutz seit 30 Jahren). Hier habe man eine breite Unterstützung durch direktes Ansprechen der verschiedenen Verbände, beispielsweise aus der Landwirtschaft erreicht: Naturschutz ist wichtig für Lebensmittelerzeugung. Damit habe man viele, auch unerwartete Verbündete gefunden, und letztlich Zustimmung zu diesem Gesetz erreicht. Auch in schwierigen Zeiten und Situationen kann Naturschutz eine gemeinsame Klammer sein, so gebe es zarte Fäden der Verbindung sogar zu russischen Organisationen. Billiges Öl aus Russland, Militärischer Schirm aus den USA, und Export nach China sind kein funktionierendes Europäisches Konzept mehr. Hier müssten wir in Deutschland und Europa Alternativen finden.Die Menschen haben Zuversicht verdient. Als nächste Rednerin trat Alexandra Schoo an das Mikrofon. Alexandra Schoo Sie bedankte sich für das Ehrenamtliches Engagement so vieler Grünen Mitglieder im Bundestagswahlkampf.Ihr Weg im Wahlkampf soll sein, Gut Nachrichten mitzubringen. In der Kurzfristigkeit des Termin stehen wir im Wahlkampf zusammen. Die Veranstaltungen sind voll, auch mit Menschen ohne Parteibuch. Viele sind stark eingebunden und haben sonst eher keine Zeit für Politik, engagieren sich im Bundestagswahlkampf aber trotzdem.Zwei konkrete, gute Nachrichten wolle sie auch hier berichten:Zunächst zum 49€ Ticket, das als 9€ Ticket in der Corona-Zeit gestartet ist und gerade im ländlichen Raum für viele Menschen wichtig sei. Eine ältere Frau habe ihr zu zu Tränen gerührt erzählt, dass sie damit zum ersten mal ans Meer fahren konnte.Die zweite, gute Nachricht für den Wahlkampf der Grünen stammt von einem queere Menschen: „Ich wünsche mir, das meine Existenz nicht polItisch ist. Meine Selbstbestimmung muss bleiben wie sie ist!“In der Politik seien „2 Nachrichten machmal auch mehr als 2“ und so hatte Alexandra weitere, gute Nachricht zu verkünden:Viele Kinder und Jugendliche wählten die AfD. Auf der anderen Seite seien viele Junge Menschen sehr politisch und arbeiten gegen die AfD. Schülerinnen und Schüler wurden auf einer von Ihnen in der Schule veranstalteten Podiumsdiskussion von AfD_Kandidaten beschimpft. Sie haben das nicht mit sich machen lassen und ihn weggeschickt.Während einer anderen Podiumsdikussion an einer Schule gab es einen Rassistischen Auftritt. Hier ist der Schulleiter aufgestanden, und hat den Redner rausgewiesen. Er dürfe auch in Zukunft nicht mehr wiederkommen.Sie beendete die Aufzählung mit dem humoristischen Beitrag einer Lehrkraft, die ihr erzählt hatte, ihre Schülerschaft kannte Jens Spahn nicht 😉 Uns blüht eine schöne Zukunft, in der Erwachsene Jens Spahn nicht mehr kennen. Es folgten die Rede von Hannah Hüwe. Hannah Hüwe Sie startete damit, dass sie sich drei gesellschaftlichen Minderheiten zugehörig fühlt:Zum ersten sei sie früh Mutter geworden. Dann habe sie mit 3 Kindern eine überdurchschnittliche Kinderzahl. Und schließlich sei sie als Programmiererin beruflich in immer noch vorwiegenden Männerdomäne tätig. Sie schilderte, dass für Sie ganz besonders die Digitalisierung wichtig sei, weil sie alle beträfe: „Jeder hat heute ein Smartphone!“Social Media ist gerade eine Abwärtsspirale. Hetze und Wut verbreitet sich hier leider besser als positive Nachrichten. In Formaten wie „Politik & Pizza“ führe sie aber tolle Gespräche. Dort könne sie klarstellen, was wirklich los ist. Deshalb ist diese direkte Kommunikation so wichtig. Digitalisierung ist auch wichtig, weil sie Hürden abbauen kann. So gibt es bereits heute Prothesen, die mit dem Handy gesteuert und an die aktuelle Situation angepasst werden können. Dabei ist wichtig, dass die Schnittstellen nicht gehackt werden können.Deshalb müsse in der Informationstechnik immer auch IT-Security ein Thema sein. Nach den Redebeiträgen wurde dann das leckere, vegetarisch/vegande Buffet eröffnet. An den Tischen wurde sich noch intensiv über aktuelle Themen wie die ansstehende Bundestagswahl ausgetausch, auch mit Vereinen, Wirtschaft und Verwaltung. So fand die Veranstaltung ihr Ende, wie es Jan Niclas Gesenhues sich schon in seiner Rede gewünscht hatte. Die Mitglieder unseres Wettringer Ortsverbandes nutzten die Gelegenheit, noch eine Foto mit den Bundestagskandidaten zu machen. Eine schöne Veranstaltung, dazu nochmal Danke an den KV für seine Mühe!!!