Bericht aus der Fraktion zur Ratssitzung am 07.02.2022

Keine Wohnbebauung am ehemaligen Umspannwerk

Grüne stellen Anträge für mehr Umweltschutz / Lob für Marga-Spiegel-Straße 

Die Grünen sprechen sich weiterhin gegen eine Wohnbebauung auf der Fläche des ehemaligen Umspannwerks aus. „Wir brauchen diese Fläche für wichtige andere Vorhaben, zum Beispiel für spätere Erweiterungen im Schul-, Sport oder Freizeitbereich. Oder auch als Standort für eine Kita“, so die Grünen in ihrem Fraktionsbericht. Man unterstütze deshalb die zahlreichen Bedenken und Einwände von Privatpersonen, die gegen die Wohnbebauung erhoben worden waren.

Auch die abgespeckte Version einer Wohnbebauung mache keinen Sinn. „Die vorgeschlagenen vier Häuser sind hier doch gar nicht erforderlich“, heißt es weiter. Es gebe schon in nächster Zukunft neue Baugebiete mit mehr als 40 Bauplätzen. „Warum wird dann auf einer Wohnbebauung am früheren Umspannwerk bestanden?“, fragen sich die Grünen.

Die vom Kreisjugendamt dringend empfohlene Schaffung von weiteren Kita-Gruppen sähen die Grünen grundsätzlich lieber an einer anderen Stelle. „Wir glauben, es ist besser, wenn sich die Kindertagesstätten über das Gemeindegebiet verteilen“, so Grünen-Sprecherin Monika Rengers. Wenn es aber gute Gründe gebe, eine neue Kita am alten Umspannwerk zu bauen, würden die Grünen zustimmen. Allerdings müsse die bestehende Kita „Kleine Strolche“ frühzeitig in die Planung einbezogen werden, hier wäre ein gleicher Träger von Vorteil. „Außerdem“, so Rengers, „dürfte die dann zu erwartende Zunahme des Verkehrs an dieser Stelle nicht unberücksichtigt bleiben. Dann müsste das Verkehrskonzept für diesen Bereich aktualisiert werden.“

Erfreut zeigen sich die Grünen darüber, dass ihre Anträge zu den Themen Car-Sharing, Ladesäulen für E-Autos und der Verzicht von Plastik-Wahlplakaten auf der Tagesordnung der Ratssitzung am Montag sind. Car-Sharing könne auch für eine kleinere Gemeinden ein Lösungsansatz sein, um auf den Zweit- oder Drittwagen zu verzichten. „Dass wir in Wettringen nicht ganz aufs Auto verzichten können, ist klar. Aber es kann finanziell attraktiv sein, sich mit anderen ein Auto zu teilen – und der Umwelt hilft es auch.“ Weitere Ladesäulen an verschiedenen Standorten könnten den Umstieg auf E-Autos voranbringen. „Denn wenn die Infrastruktur im öffentlichen Raum fehlt, zögern vielleicht einige, die über ein E-Auto nachdenken.“  Mit dem Verzicht auf umweltschädliche Plastik-Wahlplakate wollen die Grünen ebenfalls ein Zeichen setzen. „Damit retten wir zwar nicht die Welt, aber wir als Politikerinnen und Politiker haben auch eine Vorbildfunktion.“

Uneingeschränkt loben die Grünen den Vorschlag der Gemeinde, eine neue Straße im geplanten Wohngebiet „Hüntemann“ nach der jüdischen Holocaust-Überlebenden Marga Spiegel zu benennen. „Diese wichtige Zeitzeugin des Nazi-Terrors hat gerade auch im Münsterland großartige Aufklärung geleistet. Der Name Marga-Spiegel-Straße setzt auch ein wichtiges Zeichen gegen den leider wieder stärker aufkommenden Antisemitismus. Mit dieser Namensgebung macht Wettringen etwas richtig Gutes.“