Fraktionssitzung in der Privaten Realschule Wettringen

Grüne Fraktion zu Besuch in der RSW

Am Donnerstag, 31.03.2022, haben wir Grünen unsere Fraktionssitzung in der Privaten Realschule Wettringen (RSW) durchgeführt. Frau Gerke, die kommissarische Schulleiterin der RSW hatte uns -wie alle anderen Ratsfraktionen auch- dazu in die Räumlichkeiten der RSW eingeladen und wir Grünen haben das Angebot als erste Fraktion gerne angenommen.

Nach einer freundlichen Begrüßung hat uns Frau Gerke ihre persönliche Motivation zum Wechsel an diese Schule vorgestellt. Dann wurde über das Konzept dieser Schule gesprochen. Darin wird versucht, die Schüler*innen wieder in den Mittelpunkt der Schule zu rücken statt Lehrplänen und Noten. Ein Konzept, dass Grünen Bildungspolitiker*innen sehr vertraut sein dürfte.

Wie Frau Gerke berichtet hat, unterrichten aktuell 8 Lernbeleiter*innen (so werden hier die Lehrer*innen genannt), 2-3 Weitere werden für das kommende Schuljahr gesucht. Wie auch in den öffentlichen Schulen fehlt hier insbesondere ein*e Physiklehrer*in.

Stolz berichtet Frau Gerke, dass Ihre Schüler*innen lachend durch das Schulgebäude laufen und gerne in die Schule kommen. Das sei sie von anderen Schulen anders gewohnt. So seien sie morgen schon extrem früh da und blieben auch freiwillig am Nachmittag. Das sei dem pädagogischen Konzept geschuldet, das die Kinder in den Mittelpunkt stellt und nicht Noten oder Lehrpläne.

Bei der Führung durch die Räumlichkeiten fiel uns Grünen eine Genderfreie Toilette auf. Frau Gerke konnte an einem Beispiel aus einer ihrer früheren Schulen erklären, wie wichtig das für Schüler*innen sein kann. Wir konnten dem nur zustimmen. Wir haben uns gefragt, wie wohl die anderen Fraktionen darauf reagieren, wenn Sie diese Toilette bei einer Führung vorgestellt bekommen.

Wir Grünen haben kritisch angesprochen, dass die Schule sich ihre Schüler aussucht und damit eine gewisse elitäre Aura verbreite. Dem widersprach Frau Gerke. Als kleine, private Schule seien die Möglichkeiten begrenzt und es gebe mehr Bewerber als Plätze. Deshalb sei man darauf angewiesen, sich die passenden Schüler auszusuchen und auch Schüler*innen abzulehnen.
Allerdings habe man sich der Inklusion und Integration geöffnet und auch die Empfehlung der Grundschule für Gymnasium, Real- oder Hauptschule sei nicht allein entscheidend. Die genauen Auswahlkriterien seien allerdings Sache der Schule und würden nicht veröffentlicht.

Wir Grünen begrüßen diese Öffnung der Schule, nachdem vor Schulstart die Aussagen des Gründungsteams noch ganz anderes klangen und hoffen, dass die Schule diesen Weg fortsetzen kann.

Besonders auffällig an diese Schule ist die gelungene Digitalisierung. Große, interaktive Bildschirme in den Klassen, die als Whiteboard, Browser oder Präsentationsoberfläche genutzt werden können.
Tablets für jede*n Schüler*in, über die Inhalte auf dem Bildschirm gezeigt oder untereinander und mit dem Lehrer geteilt und bearbeitet werden können und entsprechend ausgebildetes Lehrpersonal hebt diese Schule deutlich von den öffentlichen Schulen ab. Hier sind die Versäumnisse der Schwarz-Gelben Bildungspolitik der vergangenen Jahre deutlich sichtbar.

Wir wünschen der RSW und Frau Gerke Alles Gute und werden uns sicher in den Schulausschuss-Sitzungen weiter austauschen.